kinder


Einer lieben Freundin von mir, Frau Maria Im., sei diese Seite hier gewidmet. Sie hat im Laufe ihres Lebens sehr  wertvolle Kindergeschichten niedergeschrieben.  Hier sind einige davon zu lesen, da diese sicher für viele junge Mütter und Kinder hilfreich sind.




Der neue Engel

 

 


Der Himmel hat wieder einen Engel gewollt und ein Bub, der auf der Erde ein Schlingel war und viel Schabernack trieb, durfte hinauf. Da staunte er, dass alle Engel so fröhlich waren, aber doch so still herumschwebten. Er dachte, das muss doch nicht so sein. Das halte ich nicht aus, ich will Purzelbäume machen wie unten auf der Erde.
Schnell löste er seine Flügel ab und machte Purzelbäume. Alle Engel sahen zu. Aber einige bekamen auch Lust Purzelbäume zu machen. - Flügel weg und gepurzelt. Die anderen Engel lachten und klatschten in die Engelshände.
Da kam St. Petrus, weil er nicht wusste, was da geschah. Schnell mussten alle ihre Flügel wieder annehmen und brav stehen. Er brummte: "Das wäre doch ein schönes Durcheinander, wenn alle Engel herumkugelten." Er brummte noch etwas in seinen Bart, da kam der liebe Gott. "Ja was ist denn mit euch los, als er die langen Gesichter sah. Ihr seid traurig!"
St. Petrus erzählte von den Purzelbäumen. Da lachte der liebe Gott und meinte, immer kann natürlich nicht Unordnung sein, aber ich erlaube euch, jedes mal, wenn ein Kinder-Engel kommt, darf jeder der will, drei Purzelbäume schlagen, wenn ihr bis drei zählen könnt und schön der Reihe nach.
Da schaute Petrus groß drein.
Die Engel freuten sich und der liebe Gott lachte wieder.
Muss es im Himmel schön sein!

 


Schokolade

 

Zwei Buben schlenderten auf der Straße dahin, es war Sonntag und nicht viele Leute unterwegs.
Otmar und Viktor hatten kein besonderes Ziel, gingen um sich die Zeit zu vertreiben. Viktor war ein Hans Guck in die Luft und stolperte öfter, dafür hatte Otmar seine Augen viel auf dem Boden und sah manch schönen Baum oder Vogel oder Schmetterling nicht. Dafür fand er oft viele kleine Dinge, die er brauchen konnte.
An diesem Sonntag fand er eine 10 Schillingmünze und in seinen Kopf formte sich sofort eine Schokoladetafel mit Haselnüssen. Schnell hatte er sich um das Geld gebückt, zeigte es Viktor und sagte: "Dafür gibt es Schokolade." Viktor freute sich mit ihm und sie gingen zum nächsten Konditor und Otmar kaufte die Schokolade. Sehnsüchtig wartete Viktor, dass der ein Stückerl bekommt, aber Otmar ließ sich Zeit. Otmar war ein Geizhals und wollte die Schokolade alleine essen. Er hatte ja das Geld auch alleine gefunden und aufgehoben. Viktor getraute sich nichts zu sagen, betteln wollte er nicht.
Die Buben überlegten, ob sie doch baden sollten, schließlich war es heiß. Sie gingen über die große Wiese zum Bach, zogen sich aus und die Schokolade war immer noch in Otmars Hosensack. Viktor hoffte, nach dem Bad ein Stückerl zu kriegen.
Sie blieben lange im Wasser, schwammen und bespritzten sich und genau solange lachte die Sonne auf Otmars Hose und ließ die Schokolade schmelzen.
Nach dem Anziehen fand Otmar die zerronnene Schokolade im Sack. Nun brauchte er Viktor nichts zu geben. Zuhause legte er den Rest in den Kühlschrank nur für sich. Zur Strafe hatte er aber auch weniger!
Darf man so geizig sein? Das ist nicht schön, pfui!

Das weiße Wunder

 

Mutter musste Annemarie alleine lassen, sagte aber, dass sie bald wiederkommt und dann werden sie zusammen jausnen.
Annemarie spielte mit ihrer Puppe, zog sie an und zog sie aus und legte sie schlafen. Dabei verging ihr die Zeit. Als aber die Puppe schlief, wurde es ihr langweilig und sie dachte an die Jause.
Mutter kam noch immer nicht. Sie wurde aufgehalten, dass tat ihr leid.
Annemarie war ein kleiner Esssack und kugelrund. Sie wollte nicht mehr warten. Sie kannte sich doch beim E-Herd schon aus. Sie holte die Milchtüte und schüttete davon in den Milchtopf, stellte ihn auf die Platte und drehte den Schalter auf.
Dann bildete sie sich ein, dass ihre Puppe aufgewacht sei, ging ins Kinderzimmer und zog ihre Puppe wieder an.
Da hörte sie Mutti kommen und lief in die Küche. Ja, aber was sah sie da? Auf den Topf war ein weißer Berg und sie sagte zu Mutti, die in die Küche kam, weil sie den Milchgeruch spürte: " Mutti, schau, ein Wunder, die Milch wird immer mehr!"
Über das Wunder konnte Mutti sich nicht freuen und Annemarie musste versprechen, nie wieder etwas alleine zu wärmen. Der schöne Milchtopf war auch ganz braun.
Ja, ja, wenn man glaubt, dass man alles schon kann.
Nicht nachmachen!

 

 

 

Markus und die Fliege

 

Markus sitzt am Frühstückstisch und isst vergnügt sein Honigbrot. Weil er aber nicht acht gibt, tropft etwas Honig auf den Tisch.
Eine Fliege summt über Markus seinen Kopf. Das ist ihm zu dumm und er verjagt die Fliege. Diese will aber nicht fort.
Sie setzt sich auf den Tisch und kriecht langsam, langsam zu dem Honigtropfen und hüpft darauf. So, jetzt klebt sie und was macht Markus? Er will ihr helfen, er ist ja nicht garstig.
Also legt er seinen Finger hin zu dem Honigtropfen, schiebt ihn bis zur Fliege und die kriecht darauf. Dann kann sie wegfliegen. Gut so! Jetzt muss sich Markus aber waschen, denn jetzt klebt sein Finger.

 



 

In der Nacht

 


Lange Zeit waren sie zusammen, der Mond und die Sterne.
Einmal aber warteten sie und ihr Freund Mond kam nicht. Sie sahen ihn einfach nicht, da waren sie traurig und blieben auch einige Nächte fern.
Warum war denn der Mond nicht gekommen? Sie hatten sich doch so gefreut. Sie liebten seinen hellen Schein und er sagte, dass ihr glitzern und blinken ihm so freut.
Aber jetzt?
Es dauerte einige Nächte, dann sahen sie ihn wieder. Er war richtig schmal geworden. Hatte er sich so gekränkt, weil sie nicht da waren?
Jetzt freuten sie sich wieder aneinander und er sagte, dass es immer eine Zeit gibt, in der sie ihn nicht sehen können, aber dann darf er wieder scheinen. Zu dieser Zeit wird es Vollmond und nachher Neumond.
Weil aber die Sterne, wenn eine klare Nacht ist, immer blinken dürfen, wissen sie nicht genau, wann seine Versteckzeit ist. Sie wollen ihn aber nie wieder allein lassen, sondern warten, bis er kommen kann.
Deshalb scheint er immer wieder ganz groß und hell und zeigt sein rundes, volles Gesicht, weil er sich so freut.
Die Zeit von Voll- und Neumond hat der liebe Gott gemacht.


Autorin: Maria Im.


 

 

Die Zwillinge und das Männlein

Vor dem Schlafengehen hatten Lisa und Else schnell Zähne geputzt und geduscht, sagten Mutti gute Nacht, Papa war noch nicht daheim. Jedes Mädchen bekam den Gutenachtkuss, los ins Kinderzimmer und Mutti löschte das Licht. Jetzt war es still im Raum, beide wollten schlafen. Bald füllten tiefe Atemzüge das Zimmer.

Da knackte eine Kastentür und ein kleines Männlein sprang zu Lisa aufs Bett um beklagte sich, dass es im Kasten keinen richtigen Platz mehr hat, es sei ein solches Durcheinander und jeden Tag wird alles hineingestopft, sodass es sich ängstigen muss, dass ihm etwas geschieht. Sie soll doch Ordnung halten. Auch beim Spielzeug ist alles drunter und drüber. Wenn keine Ordnung wird, will es, das Männlein, sie jede Nacht aufwecken. 

Das sagte Lisa: „Du bist bei der Falschen. Mein Kasten ist in Ordnung. Musst eben in meinen Kasten einziehen.“ Da lachte das Männlein ha, ha, ha, dass tue ich nicht, soll doch die andere Ordnung lernen. Wenn du es kannst, muss sie es doch auch fertig bringen und hüpfte auf das andere Bett. Elsa wurde wach und wusste nicht wieso. Sie hörte ha, ha, ha rufen und Lisa sagte Else am Morgen was los war. 

Ob das Männlein auch zu anderen Kindern kommt? Haltet lieber schön Ordnung.  

Autorin: Maria Im.

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